Brecht
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in
Teheran
In den späten 70er und frühen 80er Jahren
verließen zahlreiche junge Iraner/innen ihr Land, um in
den USA zu studieren. In dieser Zeit wurde das Land von schweren
Unruhen erschüttert, die Monarchie des Mohammed Resa Schah
wich der islamischen Republik.
In den USA hatten zahlreiche Universitäten den iranische
Studenten ihre Türen geöffnet, da der Schah viele Programme
finanzierte, um junge Studenten und auch Fachleute an amerikanischen
Universitäten aus- bzw. weiterzubilden. Im Laufe eines Vierteljahrhunderts
wurde nahezu eine Million Iraner/innen in den USA ausgebildet
und entschieden sich, nicht in die Heimat zurückzukehren,
sondern sich in Städten wie Los Angeles, New York und Boston
niederzulassen. Sie wurden erfolgreiche Neuamerikaner, und nahmen
führende Positionen in ihren Berufen ein. Sie gehören
gleichzeitig zweier Welten an, die wir mit diesem Austauschprogramm
miteinander verknüpfen wollen.
Das Austauschprogramm ermöglicht es etwa, Mansur Maleki,
einem Literaturlehrer an einem Teheraner Gymnasium, einigen seiner
vielen ehemaligen Schülern, die jetzt in verschiedenem US-Städten
ein Leben mit doppelter Identität als Iranoamerikaner führen,
zu besuchen. Herr Maleki wusste stets, das Leben seiner Schüler
zu berühren, wobei er sie nicht nur an die klassische persische
Poesie, sondern auch an die großen Schriftsteller des Abendlandes
wie Ernest Hemmingway, Walt Whitman, Bertolt Brecht und Jack London
heranführte.
His educational legacy continues to inspire generations of students,
with his literary skill and insightful reflection. He has a talent
for creating meaningful and moving relationships.
Sein pädagogisches Erbe, seine literarische Fähigkeit
und seine erkenntnisreiche Einsicht inspirierten noch weitere
Generationen von Schülern. Er hat ein Talent dafür,
sinnvolle und flexible Beziehungen zu schaffen. Mit diesen Qualitäten
ist er bestens in der Lage, einen Prozess der Erforschung der
iranoamerikanischen Erfahrung zu beflügeln und dieser literarischen
Ausdruck zu verleihen. Im Wiederanknüpfungsprozess ehemaliger
Schüler mit ihrem Lehrer über persönlichen Kontakt
und Erinnerung entsteht ein Dialog zwischen zwei kollidierenden
Kulturen. Die polarisierte Logik wird so mit einem dynamischen
Prozess des Hin- und Hermodellierens der menschlichen Erfahrung
ersetzt, wobei Identität, Rückbesinnung und Verständnis
entstehen.
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